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Seite 1 von Teil 1 Annäherung an die Zeit der Grafen von Wassel
Eine Annäherung an die Zeit der Grafen von Wassel in möglichst vielen Folgen. Für die Wasseler ein Heimspiel ? Das werden wir sehen. Erika Nowak und Horst Jürgensen kamen am 19. November 2014 überein, dass Horst Jürgensen in ihrem Forum Natur-Kultur-Pfad-Wassel über die Grafen von Wassel schreibt. Und so fing es an:
Hartmut Busche+ gab den Impuls. Er inspirierte mich zum Sammeln sxchon bald nach meiner Ankunft hier in Wassel ab Ende Oktober 1978 (Siehe Teil 6: Wassel, mein Zu Hause). Ist es nicht sonderbar, wenn man sich bei dem Gedanken ertappt, dass hier in unserem schönen Dorf an der Stelle , wo Sie und ich gerade stehen, vor langer Zeit unsere "Grafen" auf ganz andere Häuser und Bäume geguckt haben, wie wir heute? Eine Ausnahme gäbe es: Beim Blick auf unsere romanische Dorfkirche könnten sich die damaligen gräflichen Blicke mit den unsrigen begegnen. Nur der Turmabschluss passt nicht in die gräfliche Zeit, wie unter Bild 2 beschrieben.
Bild 1: Dieser Blick von der Großen Kampstraße auf die Wasseler Kirche ist nach dem Abriss einer Scheune erst ab 2020 möglich geworden. Links im Bild die alte Schule und rechts das bäuerliche Anwesen, das uns diesen Einblick heute gewährt. Foto Horst Jürgensen
Bild 2: Die Gegenseite der Wasseler Kirche. Der hohe, spitz zulaufende Turmaufsatz ist beeindruckend, blieb den Wasseler Grafen aber unbekannt. Das gilt auch für das rechts hinter dem Baumstamm ersichtliche Pfarrhaus und dem Baum selbst. Dem damaligen romanischen Baustil folgend, besaß der Turm ein Satteldach. Im Teil 4 auf Seite 3 lesen Sie bitte über die romanische Kirche in Idensen. Diese wurde 1129-1134 von Bischof Sigward vom Bistum Minden als Eigen- und Grabeskirche gebaut. Bitte googeln: de.wikipedia.org/wiki/Sigwardskirche_(Idensen) Das erste Foto zeigt die Grabeskirche mit dem romanischen Satteldach, das auch unsere Kirche trug. Dank an Familie K. von derem Grundstück aus das obige Foto gemacht werden durfte. Foto Horst Jürgensen
Den dicken Berg an gesammelten Schriften und später Internet-Auszügen wollte ich aus Zeitgründen des Öfteren entsorgen. Aber gerade heute in unserer Zeit ist es so herrlich einfach, mal rasch im Internet über Wikipedia „Adelheid von Wassel“ einzutippen und schon ist man platt über das, was über die Gräfin alles geschrieben wurde. Es gab Streitschriften, wer denn nun welche Adelheid war. Ein Deutscher und zwei amerikanische Historiker listeten alle Internet-Darstellungen der Adelheid von Wassel in einem Buch auf und schufen einen mütterlichen Stammbaum über mehrere Jahrhunderte.
Ein großes Feld für Historiker und Hobbyisten. Meine gesammelten Daten sind nachlesbar und stammen zum großen Teil aus veröffentlichten Urkunden und Forschungsergebnissen aus dem Internet. Diese dienen hauptsächlich der zeitlichen Einordnung. Und damit das besser gelingt, gucken wir auch mal über den Wasseler Burggraben hinweg zu zeitgleichen Schauplätzen und versuchen, die Lebensdauer der Gräfin bzws. der Grafen auf unsere eigene Lebensspanne zu übertragen. Ich möchte neugierig machen und Anregung geben, mitzumachen beim Graben nach dem Wasseler Mittelalter. Einwände, Korrekturen, Ergänzungen sind willkommen und werden gern in passende Folgen eingearbeitet. Haben Sie dann Adelheid II von Wassel auf dem Bildschirm, geht die Post ab. Vor allen Dingen die anklickbaren Zwischenwörter führen Sie schnell in die Pfründe deutscher Adelsgeschichten und –politik. Sie eilen über mehrere hundert Kilometer durch deutsche und andere Lande. Von Ratzeburg bis in die Pfalz, rüber nach Thüringen, Sachsen-Anhalt, zu Kaiser Lothar in Königslutter, zur Bischofstadt Hildesheim, Im Westen von Osnabrück über Kloster Loccum nach Schleswig-Holstein und Dänemark, Dom zu Magdeburg und Oderbruch u.v.m. zur Bischofsstadt Hildesheim. Im Westen zwischen Weser und Kloster Loccum usw.
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Adelheid II von Wassel ca.1172 bis 1244: Mit ihrer zweiten Ehe - um 1200 - verbindet sich Gräfin Adelheid II von Wassel mit den Grafen von Dassel. Von hier spannt sich der Bogen weiter bis Köln, Mailand und Rom durch Rainald von Dassel, Überflieger an der Domschule in Hildesheim, Kanzler von Kaiser Friedrich I, genannt Barbarossa, Bischof von Hildesheim und Erzbischof von Köln, Beschaffer der Reliquien der Heiligen Drei Könige. Es raubt einem fast den Atem, wird man doch schnell „ahnig“, dass in der Zeit dieses Wasseler Adelsgeschlechtes alle denkbaren Stellen in allen uns bekannten Ländern ohne Internet, Fax und Telefon bestens strukturiert, besetzt und beeindruckend vernetzt waren. Glaube, Kultur, Mode, Landwirtschaft, Abgaben- und Grenzpolitik, Gesetze, Urkunden, Verpfändungen, Zünfte, Entwicklungen von Stadt und Land liefen unter den Augen der königlichen/bischöflichen Beamten ( Grafen , Vögte ) ab. Erbstreitereien und unberechenbare Befindlichlkeiten führten zu blutigen Auseinandersetzungen. Ein sehr komplexes Unterfangen, in das man einsteigt.
Hatten unsere Grafen in Wassel Hühner, Schweine, Kühe, Pferde und Hunde um sich herum? Wie groß war die Dienerschaft, gab es Bodygards und wie viele? Ab wann und wie nutzte man welche der zwei Burgen ? Waren Verwandtenbesuche gefährlich oder konnte man sich einfach aufs Pferd schwingen und nach Heeßel oder zum Arbeitssitz nach Hildesheim reiten? Hatte man dort den Wohnort und nicht in Wassel? Wie ging es zu auf dem gräflichen Edelhof und Kirchengut. Mehr dazu unter Teil 3 Seiten 5 und 6 und im Teil 4.
Die Grafen waren als Vicedomini im Bistum Hildesheim für die weltlichen Amtsgeschäfte verantwortlich. Wie oft ritt man zur Jagd mit dem Falken? Zur Vergrößerung des Besitzes wurde verheiratet und geheiratet und die Wasseler Grafen waren nicht schlecht begütert. Es wurde wohl viel geritten, allein schon der Informationen wegen, getreu dem Motto, wann tut der Oheim seinen letzten Atemzug. Um keinen falschen Zungenschlag aufkommen zu lassen, es gab Tugenden zu der Zeit, vielfach geprägt durch die Religion( Kreuzzüge) und Ritterlichkeit.
Besitztum verpflichtete. Bei diesen Fragen lassen sich Ziele setzen, jedoch nur mit dem obersten Gebot, sich schlückchenweise diesem Komplex zu nähern. Archive, Katasterämter, Kirchen bieten reichlich Material, um gesichtet zu werden. Den Zeitfaktor lassen wir unbeachtet. Der Weg ist das Ziel und das Wachsen mit der Aufgabe eine schöne Idee. Irgendwann wird ein Könner der Szene eine Sinfonie über das Wasseler Mittelalter erstellen, die Wassel und sein Grafengeschlecht weit über die heimische Grenze hinaus bekanntmachen wird. Die Verdichtung der Arbeit führt über die historischen Daten zu den Fragen nach dem Fühlen, Denken und Lebensängsten unserer Grafen und deren Kinder. Filme über die Zeit (z. B. über die Ottonen in Quedlinburg) können....
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...sensibilisieren und verblüffend schnell Antworten auf Fragen nach Frisuren, Kleidung und Umfeld geben. Zum diesjährigen Herbstmarkt in Sehnde (11. und 12. Oktober 2014) flanierten im mittelalterlichen Flair sechs Personen, bei bestem Wetter fotografiert vom HAZ-Landreporter und auf Seite 1 des Blattes veröffentlicht. Diese Personengruppe an der Südwand der Wasseler Kirche? Einen Sprung wagen um 900 Jahre zurück?
Am Anfang wurde gefragt, wann Sie das letztemal etwas über die Wasseler Grafen gelesen haben? Lassen Sie sich im Sehnder Rathaus als „Bückware“ hinter dem Servicetresen das schnuckelige Heftchen „Die Zeitreise“ Ausgabe 8 geben. (Wenn vergriffen, bitte auf Sehndes Webseite gehen). Das Thema: „Herrenhäuser in Sehnde“. Das Autorenteam thematisiert in dieser Reihe Schloss Rethmar und das Rittergut in BoIzum. Im Vorwort schreibt der Vorsitzende des Heimatbundes Niedersachsen - Herr H.-S. S. - Zitat: „Älteren Bewohnern des Sehnder Ortsteils Wassel ist noch die Sage geläufig, wonach die Kirche des Dorfes mit den Steinen einer „untergegangenen Burg“ erbaut wurde. Tatsächlich befand sich unweit dieses Gotteshauses – übrigens das älteste erhaltene Bauwerk im Sehnder Gebiet – eine Wallanlage, die auf ein „festes“, adliges Haus der seit dem 12. Jarhundert bezeugten Grafen von Wassel schließen lässt. Und am westlichen Ortsrand befindet sich als Wölbung auf einer Ackerfläche der auf Luftbildern noch deutlich erkennbare Ringwall der sogenannten „Asseburg“. Solche für Volkskunde und Archäologie interessanten Artefakte der Geschichte gehören zu den ältesten Belegen, dass es auch im Raum der Stadt Sehnde Adelssitze gab. Mit stolzen Türmen gekrönte Burgen darf man sich darunter nicht vorstellen. Zumeist waren es von Gräben und Wällen umgebene, befestigte Steinbauten, die sich schon allein durch diese Bauweise von den Behausungen der bäuerlichen Bevölkerung abhoben. Bei Schloss Rethmar lässt sich diese alte Anlagenstruktur noch heute rudimentär im nördlichen Parkbereich erkennen.“ Ende des Zitates.
Das macht neugierig auf mehr und wir freuen uns sehr, dass die Homepage Natur, Kultur Pfad Wassel die örtliche Lage des "Burgfundes" neben der Kirche und die Ringwallanlage "Asseburg" seit 2021 per Animationsfilm - wie auf der Startseite berichtet - dokumentiert. Es sind Steilvorlagen und besondere Alleinstellungsmerkmale für unser Dorf. Geschenke vor der eigenen Tür.
Teil 1 ist vorerst abgeschlossen.
Mit liebem Gruß an alle interessierten Leser von Horst Jürgensen, Wassel Nov. 2014 / Sept. 2020
Archiv:
Neu ab 2021: Teil 1, Seite 1: 2 Fotos von der Wasseler Kirche am 09.05.2021 eingestellt.
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